Neopera: „Eternal Source“ entfesselt barocke Wucht im modernen Gewand (Musikplaylist) [ Symphonic Metal | Female Fronted Metal | Metal ]

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Neopera: Zwischen klassischer Tiefe und metallischer Präzision

Seit ihrer Gründung im Jahr 2011 steht die Hamburger Band Neopera für eine ambitionierte Verbindung aus klassischer Musiktradition und moderner Metal-Ästhetik. Mit einer einzigartigen Mischung aus orchestralen Arrangements, opernhaftem Gesang und der Härte des Symphonic Metals hat sich die Gruppe in der internationalen Szene einen festen Platz erarbeitet. Die musikalische Handschrift von Bandgründer und Komponist Jörn Schubert, der trotz einer diagnostizierten Muskel-Dystonie unbeirrt seiner kreativen Vision folgt, prägt den Stil der Band ebenso wie die außergewöhnlichen Stimmen von Wiebke Krull und Thorsten Schuck.

Hört hier das Meisterwerk „Eternal Source“ von Neopera an

Nach dem erfolgreichen Debüt „Destined Ways“ (2014), dem akustisch neu interpretierten Werk „In Memoriam“ (2020) und der druckvollen EP „Tuba Mirum“ (2022) melden sich Neopera nun mit einem Werk zurück, das sowohl musikalisch als auch konzeptionell neue Maßstäbe setzt: „Eternal Source“. Ursprünglich für die Internationalen Händel-Festspiele 2024 konzipiert, entstand aus der gefeierten Bühnenadaption ein vollwertiges Studioalbum, das klassische Werke Georg Friedrich Händels in einem symphonischen Metal-Gewand neu interpretiert und weiterdenkt.

Ein neues Kapitel: Das Album „Eternal Source

Was Neopera auf „Eternal Source“ leisten, ist eine bemerkenswerte Synthese aus musikalischer Tiefe, kompositorischer Präzision und technischer Finesse. Die Stücke basieren auf Motiven und Harmonien barocker Meisterwerke, allen voran von Georg Friedrich Händel, werden aber mit modernen Mitteln und eigener Handschrift in neue Klangräume geführt.

Das Album beginnt mit der einleitenden Komposition „Overture“, die in orchestraler Pracht mit metallischer Schärfe verschmilzt. Diese Ouvertüre wirkt nicht bloß wie ein Auftakt, sondern wie ein musikalisches Manifest. Die druckvolle Instrumentierung legt den Grundstein für das, was folgt: eine Stunde voller dramatischer Wechsel, kraftvoller Dynamik und emotionaler Tiefe.

Foto: Neopera – Mit freundlicher Genehmigung der Band

Der zweite Song „Lost Myself“ lässt keine Zweifel aufkommen, wohin die Reise geht. Die Rhythmussektion von Florian Karbaum (Drums) und Denis Filimonov (Bass) liefert ein explosives Fundament, über dem sich die Gitarrenarbeit von David Wieczorek effektvoll entfaltet. Ergänzt wird das Klangbild durch dichte Synthesizerflächen und orchestrale Einschübe, die von Jörn Schubert meisterhaft arrangiert wurden. Der Wechsel zwischen gutturaler Härte und klarem Gesang – interpretiert vom Bassisten Denis Filimonov und Wiebke Krull – ist nicht nur charakteristisch für den Stil von Neopera, sondern auch Ausdruck einer komplexen musikalischen Dramaturgie.

Symphonic Metal mit Feingefühl

Ein Höhepunkt des Albums ist das emotional aufgeladene „A Dawning Day“. Hier dominieren zunächst Streicher und rhythmische Akzente, bevor sich der Song in eine hymnische Melodieführung entwickelt. Die Produktion besticht durch Transparenz und Tiefe, jedes Instrument hat seinen Raum, die Stimmen agieren im Zentrum. Die Sängerin Wiebke Krull brilliert mit warmem Timbre und makelloser Intonation, während Bassist Denis Filimonov für die Shouts verantwortlich ist Thorsten Schuck und im cleanen Gesang ein hohes Maß an Ausdrucksfähigkeit beweist.

Auch „Symphony of Hope“ überzeugt durch eine fein abgestimmte Balance zwischen Melodie und Härte. Hier treffen dramatische Orchesterläufe auf knallharte Riffs und kunstvolle Gesangsmotive. Besonders bemerkenswert ist der Refrain – ein musikalischer Hoffnungsträger im besten Sinne, ohne in Pathos zu verfallen. Die Arrangements sind vielschichtig, aber nie überladen. Stattdessen entwickeln sie sich organisch und lassen Raum für musikalische Entfaltung.

Mit „When Night Falls“ folgt ein Stück, das die dunkleren Facetten des Albums betont. Es ist ein Paradebeispiel für die Vielseitigkeit von Neopera: schwere Gitarrenriffs, treibendes Drumming und ein episches Zusammenspiel dreier Gesangsformen. Die Stimme von Wiebke Krull kontrastiert eindrucksvoll mit den harschen Shouts von Filimonov und den klaren männlichen Passagen – ein Spannungsfeld, das sich über den gesamten Track hinweg aufbaut und eindrucksvoll entlädt.

Emotionale Tiefe und technische Meisterschaft

A Dream Of You“ zeigt Neopera von einer besonders emotionalen Seite. Zarte Streichereinleitungen und eleganter Altgesang dominieren zunächst das Klangbild, bevor sich die Komposition langsam öffnet und zu einer melodischen Metal-Ballade mit orchestralen Ausbrüchen wird. Besonders stark: das Gitarrensolo im letzten Drittel, das sich wie ein Gespräch mit der Gesangsmelodie entwickelt.

Der Song „The Forlorn Child“ beginnt mit sanften Flöten und steigert sich zu einem dramatischen Klanggewitter, das eine intensive emotionale Reise widerspiegelt. Besonders die Gesangsleistung in den Duettpassagen verdient höchste Anerkennung.

Auch „A Sign Of Light“ und „Equilibria Forever“ führen das hohe Niveau des Albums konsequent fort. Beide Stücke zeigen die rhythmische Präzision und musikalische Ausdruckskraft, für die Neopera bekannt sind. Die Texte transportieren Themen wie Gleichgewicht, Transformation und inneres Licht – passend zur Musik, die stets zwischen Gegensätzen vermittelt.

Mit dem abschließenden Stück „Postludium“ verabschiedet sich das Album auf höchstem Niveau. Der Chor zu Beginn wirkt wie ein Epilog, der die musikalischen Motive des Albums noch einmal aufgreift und kunstvoll zusammenführt. Die erweiterten Versionen von „Overture“ und „When Night Falls“ runden das Werk ab und unterstreichen die konzeptionelle Geschlossenheit.

Eine Produktion der epischen Art:

Die Produktion ist brillant, das Sounddesign komplex und fein abgestimmt. Jedes Mitglied der Band bringt seine Stärken auf den Punkt ein: Jörn Schubert als ideengebender Komponist und Produzent, Wiebke Krull als stimmliche Säule mit Ausdruckskraft, Thorsten Schuck und Denis Filimonov zwischen Klarheit und Aggression, sowie die herausragende Rhythmusgruppe mit Florian Karbaum und Denis Filimonov. David Wieczorek sorgt mit seiner Leadgitarre für melodische Spannung und solistische Glanzpunkte.

Unsere Wertung:

10 von 10 Metalhands

Fazit: „Eternal Source“ ist ein Meilenstein

Mit „Eternal Source“ gelingt Neopera ein großer Wurf. Das Album ist ein Statement für musikalische Weiterentwicklung und künstlerische Konsequenz. Die Verbindung von Händels musikalischem Erbe mit dem Soundgewand des 21. Jahrhunderts wird hier nicht als bloßer Effekt eingesetzt, sondern als ehrliche, respektvolle und gleichzeitig kreative Weiterentwicklung gedacht.

Neopera zeigen mit „Eternal Source“, dass Symphonic Metal noch immer neue Wege gehen kann – und dabei sowohl die Geschichte ehrt als auch mit frischem Geist in die Zukunft blickt.

Mehr zu Neopera im Netz:

Neopera – Die offizielle Webseite:
https://www.neopera.com/

Neopera bei Instagram:
https://www.instagram.com/neopera_official/

Neopera bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/artist/0KbZmO8BGgR1cwh9YpmvTx

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