Eternal Nocturne – From Ruin To Absolution ist ein Meisterwerk des melodischen Death Metal

Wenn es um gepflegten und amtlichen melodischen Death Metal aus dem US-amerikanischen Seattle geht, dann könnten zweifelsfrei Eternal Nocturne dafür verantwortlich sein. Nachdem sie mit ihrem Werk „Chaos Incarnate“einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, liefern sie nun weitere vier Titel aus ihrer melodischen Todes-Metallschmiede und hauen dabei den hiesigen Metalhead gekonnt und in gewohnter Qualität aus den Latschen.

Ein epischer Auftakt mit „…From Ruin“

Mit dem Song „…From Ruin“ leiten Eternal Nocturne ihr neues Werk mit akustischen Tasten- und Saiteninstrumenten ein, ehe dann nach einem Break der episch-melodische Metalanteil den Zuhörer begrüßt. Sphärische Keyboardparts unterstreichen eine Soundwall, die direkt mit voller Wucht durch die Boxen dringt. Ein starker Thrash-Metal-Einfluss verleiht dem Song eine gewisse Aggressivität, während die melodische Struktur das Fundament für einen cineastischen Sound bildet.

Die beiden Mehrzweckinstrumentalisten RJ Mitchell (der neben dem Gesang auch für den Bass zuständig ist und natürlich auch am Songwriting beteiligt war) und Matt Taylor, der an der Gitarre, am Songwriting und an der Produktion mitwirkte, hauen hier ein Metal-Epos raus, das sich nicht nur durch ein verdammt starkes Komposing und Arrangement auszeichnet, sondern auch durch ein wuchtiges Sounddesign, das den Hörer mitreißt. Eternal Nocturnepräsentieren eine kraftvolle Mischung aus klassischem Death Metal mit Einflüssen aus Thrash und Black Metal.

Thematisch reflektiert „From Ruin“ das Aufsteigen aus Asche und Untergang – der Text beschreibt eine düstere Wiedergeburt, eine Transformation von gescheiterten Existenzen zu einer neuen, starken Entität. Die dunkle Symbolik zieht sich durch den gesamten Song und wird durch die gewaltige instrumentale Umsetzung verstärkt. Der Song ist ein wahres Feuerwerk an Ideen und markiert den perfekten Einstieg in das neue Werk.

„Frozen Embers“ – Eine donnernde Offenbarung

Nach diesem epischen Auftakt geht die Reise weiter mit „Frozen Embers“, einem Doublebass-Gewitter, das mit der gewohnten Wucht aus den Boxen schallt. Der Song ist im mittleren Tempo gehalten und zeichnet sich durch fingerfertige Gitarrenarbeit sowie eine komplexe Komposition aus, die in ihren progressiven Strukturen überzeugt. Die rhythmische Instrumentalisierung schafft eine solide Basis, während melodische Lead-Parts immer wieder Akzente setzen.

Sänger und Bassist RJ Mitchell beweist hier erneut seine stimmliche Vielseitigkeit. Die growlenden Vocals mischen sich perfekt mit den dynamischen Riffs, sodass ein anspruchsvolles Melodic-Death-Metal-Spektakel entsteht.

Lyrisch betrachtet dreht sich „Frozen Embers“ um eine manipulative, fast messianische Figur, die sich als Retter ausgibt, dabei aber ihre Anhänger in die Irre führt. Die Zeilen spiegeln die Macht der Verführung wider, die durch ein charismatisches Versprechen von Erlösung verstärkt wird. Der Song baut auf diesen düsteren Themen auf und steigert sich zu einem intensiven, fast hypnotischen Finale.

„Serenading Shadows (The Torment Within)“ – Düstere Melancholie

Mit „Serenading Shadows (The Torment Within)“ bauen Eternal Nocturne eine völlig andere Atmosphäre auf. Dieser kurze, aber intensive Track setzt auf eine düstere Räumlichkeit, in der melancholische akustische Gitarren und tiefgehende Effekte ein bedrückendes Klangbild erschaffen.

Das Spiel mit Hall und Verzerrung sorgt für ein cineastisches Kopfkino und verstärkt die emotionale Tiefe des Stücks. Es ist eine düstere Verschnaufpause zwischen den brachialen Metal-Tracks, die jedoch keinesfalls an Intensität verliert – im Gegenteil, die dunkle, gefühlvolle Struktur macht diesen Song zu einem der atmosphärisch stärksten Momente der EP.

Der große Abschluss mit „Absolution“

Zum krönenden Abschluss werfen Eternal Nocturne mit „Absolution“ noch einmal alles in die Waagschale. Der Song ist ein Paradebeispiel für modernen, melodischen Death Metal, bei dem sich technische Raffinesse und emotionale Tiefe perfekt ergänzen.

Die Gitarrenarbeit ist erneut auf höchstem Niveau – packende Riffs und intensive Soli treiben den Song voran, während der druckvolle Rhythmus für eine erdige Basis sorgt. RJ Mitchell liefert eine der stärksten gesanglichen Performances ab und vermittelt eine Mischung aus Wut, Verzweiflung und letztlicher Erlösung.

Textlich setzt sich „Absolution“ mit Selbstfindung und innerer Reinigung auseinander. Der Protagonist kämpft mit seiner Vergangenheit, reflektiert über Fehler und stellt sich der Frage, ob er Erlösung verdient hat. Die Metaphern von Aufstieg und Untergang ziehen sich durch den gesamten Song und spiegeln sich in der Musik wider – harte, brutale Passagen stehen im Kontrast zu melodischen, fast hymnischen Momenten.

Mit diesem großen Finale beweisen Eternal Nocturne einmal mehr, dass sie sich hinter der hiesigen Konkurrenz nicht verstecken müssen. „Absolution“ ist ein kraftvoller Abschluss, der die EP als Gesamtkunstwerk abrundet und Lust auf mehr macht.

Unsere Wertung:

9 von 10 Metalhands

Unser Fazit:

Mit „From Ruin to Absolution“ präsentieren Eternal Nocturne ein beeindruckendes melodisches Death-Metal-Werk, das sowohl mit technischer Brillanz als auch mit tiefgründiger Atmosphäre überzeugt. Jeder Song erzählt seine eigene Geschichte, verbindet Härte mit Melodie und zeigt, dass die Band ihren ganz eigenen Stil weiter verfeinert hat.

Ob epischer Opener, donnerndes Doublebass-Gewitter oder düstere Klanglandschaft – diese EP bietet alles, was das Herz eines Metalheads begehrt. Eternal Nocturne liefern ein Werk ab, das nicht nur die Messlatte für ihr eigenes Schaffen höher legt, sondern auch ein starkes Statement im Genre setzt.

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