Mit ihrem neuen Album Embers setzt die irische Post-Rock-Band GOD IS AN ASTRONAUT ihre beeindruckende Karriere fort und festigt ihren Ruf als einer der führenden Akteure im Genre. Das Album, veröffentlicht über Napalm Records, bietet eine ergreifende Mischung aus Cinematic-Sound und ambitionierten Kompositionen, die den Hörer auf eine ereignisreiche musikalische Reise mitnehmen.
Eröffnung mit Klassikern
Das Album beginnt mit Apparition, einem Stück, das sich treu an den klassischen Post-Rock-Formeln orientiert. Die sanften Klänge bauen sich langsam zu einem erwarteten Crescendo auf, wobei gegen Ende des Songs eine subtile, gothische Bedrohung und die digital verfremdete Sitarklänge für Überraschungen sorgen. Auch wenn GOD IS AN ASTRONAUT manchmal in vertrauten Mustern bleiben, zeigen sie dennoch eine unbestreitbare Klasse.
Vielfältige Klänge und Stile
Der Track Falling Leaves beginnt ebenfalls sanft, entwickelt sich jedoch zu einem klassischen Rock-Song mit einem eingängigen Refrain und einem kraftvollen Finale, das mit einem fernen Sitarsound angereichert wird. Noch abenteuerlicher ist Odyssey, das anfänglich wie eine Power-Metal-Ballade wirkt, sich jedoch schnell zu einem rauen, SMASHING PUMPKINS-ähnlichen Fuzz-Metal-Groove wandelt. Heart of Roots hingegen zeigt sich elegant und zurückhaltend, mit dynamischen Wechseln und einer melancholischen Traummelodie, die sich nicht ganz zu einem erwarteten Höhepunkt entwickelt.
Meisterwerk und ruhige Momente
Der Titeltrack Embers ist ein neunminütiges Psychedelic-Rock-Abenteuer, das durch hypnotische Drohnen, große Riffs und eine chaotische Noise-Rock-Abschlussszene besticht, die eher an SONIC YOUTH als an EXPLOSIONS IN THE SKY erinnert. Nach diesem monumentalen Stück geht das Album in ruhigere Gefilde über. Realms gleitet auf wellenartigen Synthesizer-Saiten dahin und bietet einen Moment der Ruhe und Schönheit, der an A WINGED VICTORY FOR THE SULLEN erinnert.
Spannung bis zum Schluss
Oscillation ist ein spannungsgeladener Post-Punk-Track, der aus den Schatten hervorsticht und düstere Klänge bietet. Ein Moment der Ruhe mitten im Song droht, das Album in die vertrauten Post-Rock-Tropen zurückzuführen, doch GOD IS AN ASTRONAUT bleiben ihrem Anspruch treu, sich selbst herauszufordern: Oscillation endet in einem unruhigen Zustand mit kraftvollen Riffs und einem düsteren Charakter. Prism verleiht dem Album eine prog-lastige Melancholie mit warmen analogen Tastenklängen und geisterhaften Gitarren.
Der Abschluss Hourglass ist emotional besonders anspruchsvoll. Vom ernsten Klavier-Prolog bis zum zarten, melodischen Höhepunkt entfaltet sich der Track wie eine Lynchianische Form des Easy Listening. Die Schönheit und Reinheit dieses Stücks kann dazu führen, dass man sich schuldig fühlt, es überhaupt zu hören.
Unsere Wertung
8 von 10 Metalhands
Fazit
Embers ist ein weiteres hervorragendes Werk von GOD IS AN ASTRONAUT, das nicht perfekt ist, aber durch seine kreative Neugier und den Versuch, die Wärme des menschlichen Geistes einzufangen, beeindruckt. Worte sind hier nicht notwendig – die Musik spricht für sich.
Mehr zu God Is An Astronaut im Netz:
God Is An Astronaut bei Instagram:
https://www.instagram.com/giaa_band
God Is An Astronaut bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/artist/079svMEXkbT5nGU2kfoqO2