Düsseldorf ist eine schöne Stadt! Bekannt für Altbier und die längste Theke der Welt, hat sie im Punkbereich einige Legenden hervorgebracht. Eine weitere Band dieses Genres aus der Modestadt? Vier Meter Hustensaft!
Schon der Name Vier Meter Hustensaft lässt einen innehalten und schmunzeln: Eine Synonym-Schmelze aus Hustensaft und Biermeter – das passt perfekt zur Punk-Szene in der Stadt des Altbiers, Düsseldorf. Die Band, die aus dem Umkreis Düsseldorf und Wuppertal stammt, hat eine ganz eigene Energie, die zwischen authentischer Rebellion und klarem Statement gegen die Missstände dieser Zeit schwingt.
Die Bandmitglieder, darunter Frontfrau Yvonne Wagner alias Yve, Bassist Philipp Altenhofen alias Phil, Bassist Andreas Wagner, und Schlagzeuger Dirk „The Lobster“ Löber, haben in ihrer Szene bereits ordentlich Fußabdrücke hinterlassen. Mit ihrem neuen Dreher „Kein Vergeben Kein Vergessen“ zeigt die Truppe einmal mehr, dass sie bereit sind, den Punkrock-Olymp zu erklimmen.
Kein Vergeben Kein Vergessen: Ein Mini-Album voller Wut und Authentizität
Mit „Kein Vergeben Kein Vergessen“, das von NRT-Records veröffentlicht wurde, setzen Vier Meter Hustensaft ein klares Zeichen: Hier gibt es keine halben Sachen. Das Mini-Album klingt wie ein wütender, authentischer Schrei in die Welt und rechnet mit den Dingen, die in dieser schief laufen auf erwachsene und direkte Art ab!
Schon von Anfang an merkt man, dass Yve nicht nur eine Frontfrau mit Format ist, sondern auch die Stimme, die die Band in die nächste Liga hebt. Phil an der Gitarre, Andy am Bass und The Lobster am Schlagzeug bilden das kraftvolle Fundament für die tiefgründigen und kritischen Texte.
Kein Vergeben: Ein lauter Aufschrei gegen zerstörerische Elternliebe
Der Opener „Kein Vergeben“, der als Video bereits über 20.000 Aufrufe gesammelt hat, ist ein Paradebeispiel für modernen Punkrock: roh, ehrlich und ohne Kompromisse. Der Song beginnt mit einem energiegeladenen Schlagzeug, das von The Lobster perfekt inszeniert wird. Mit einem minutiös-genauen Riffing treiben Phil und Andy den Song voran, sodass man das Drang verspürt, die Regler immer weiter nach rechts drehen zu müssen – der einzig legitime Rechtsruck in der aktuellen Zeit.
Yve verleiht dem Song eine besondere Note, indem sie inhaltlich mit überfürsorglichen Eltern abrechnet, die ihr Kind zu sehr in eine Form pressen wollen. Die Seele des Kindes wird dabei ignoriert und zerstört. Diese Kritik ist nicht einfach nur eine Anklage, sondern eine tiefgreifende Analyse der elterlichen Überbehütung. Yve singt mit einer Mischung aus Wut und Verletzlichkeit, die unter die Haut geht, bei der aber auch eine Dankbarkeit mitschwingt, dass sie versteht, dass die Eltern oft nur das Beste für ihre Kinder wollen, und zeigt dabei eine stimmliche Bandbreite, die den Song zu einem echten Ohrwurm macht. Es ist, als würde eine ganze Generation ihren Frust hinausschreien – und genau das macht ordentlichen Punk aus.
Misch Dich Ein: Ein Aufruf gegen Hass und Intoleranz
Mit „Misch Dich Ein“, das als Lyric-Video mit über 30.000 Views auf YouTube der bisher erfolgreichste Song der Band ist, geht Vier Meter Hustensaft noch einen Schritt weiter. Hier geht es um das aktive Einmischen gegen Hass, Vorurteile und Mobbing gegenüber der LGBTQI+-Community. Der Song polarisierte direkt: Einige Kommentatoren auf YouTube unterstellten der Band regierungskonforme „Regenbogenpropaganda“.
Doch wer Yve’s Texte versteht, weiß, dass es um etwas viel Tieferes geht: die menschliche Würde. Yve erzählt Geschichten von stigmatisierten und ausgegrenzten Menschen, von Eltern, die ihre eigenen Kinder aufgrund ihrer Sexualität verstoßen, und von einer Gesellschaft, die immer noch nicht in der Lage ist, Liebe zu akzeptieren, die nicht in ihr engstirniges Bild passt.
Die Instrumentalisierung ist dabei derart mitreißend, dass man den Song immer wieder hören möchte. Vier Meter Hustensaft machen hier deutlich, dass Punkrock nicht nur gegen das System ist, sondern auch für Menschlichkeit und Empathie kämpft. Der Song ist eine intelligente Reaktion auf gesellschaftliche Missstände und gleichzeitig ein Statement: Es ist Zeit, den Mund aufzumachen und sich einzumischen.
Entstanden ist dieser Song als Reaktion auf einen Mordfall auf dem CSD in Münster vor zwei Jahren. Zum anderen bietet er auch persönliche Erfahrungen der Sängerin wieder.
Night Beaver: Eine Warnung vor dem Burnout der modernen Gesellschaft
„Night Beaver“ sticht heraus, weil er eine ungewöhnliche Kombination aus Geschwindigkeit und nachdenklichen Texten bietet. Hier geht es um den Druck des Alltags und die Gefahr, sich selbst zu verlieren, wenn man ständig auf der Überholspur lebt. The Lobster liefert ein treibendes Schlagzeugspiel, das den Hörer förmlich antreibt, während Phil und Andy eine solide Mauer aus Bass und Gitarre aufbauen, die jeden Raum füllt. Doch es ist Yve, die mit ihrem Gesang den Hörer fesselt und einen mit auf eine Reise nimmt, in der man gezwungen wird, in sich zu gehen und den eigenen Lebensstil zu hinterfragen. Die Botschaft: Hör auf dein Inneres, bevor du dich selbst verbrennst.
Alle Gegen Einen: Punk als Antwort auf rechte Hetze
Mit „Alle Gegen Einen“ zielt die Band auf die neuen Rechten, die in sozialen Medien ihr Gift versprühen und sich als Rebellen inszenieren, während sie anderen blind folgen. Der Song verurteilt die scheinheiligen Propaganda-Märchen und stellt klar: Die echten Rebellen sind diejenigen, die sich nicht von Hass leiten lassen. Die Band zeigt sich hier von ihrer besten Seite, mit einem treibenden, aber moderateren Tempo, das zeigt, dass Punkrock auch ohne durchgehende Geschwindigkeit überzeugen kann. Vier Meter Hustensaft liefern ein Statement gegen die zunehmende Entmenschlichung und den blinden folgen von Menschen, die sich für kantig halten. Social Media Phrasen und dauerempörte Wutwichtel bildeten die Grundlage.
Hammerschlageffekt: Ein Cover, das knallt
Den krönenden Abschluss bildet „Hammerschlageffekt“, eine Coverversion von Nonstop Stereo. Vier Meter Hustensaft schaffen es, dem Original eine neue Energie zu verleihen, die man so nicht erwartet hätte. Mit einem messerscharfen Gitarrensolo von Phil, einem wuchtigen Bass von Andy und The Lobster’s wütendem Schlagzeugspiel wird aus dem Song eine Ode an den Kampf gegen Drogenmissbrauch. Der Song erinnert uns daran, dass es immer einen anderen Weg gibt und setzt ein kraftvolles Statement zum Abschluss des Albums.
Mit jedem Track von „Kein Vergeben Kein Vergessen“ beweisen Vier Meter Hustensaft, dass sie eine der spannendsten Punkbands der heutigen Szene sind. Ihr Sound ist roh, ihre Texte intelligent und ihre Attitüde unverfälscht. Man darf gespannt sein, was als nächstes kommt – denn diese Band ist ein echter Geheimtipp, der bald keiner mehr sein wird. Mit NRT-Records als neuem Label, sind die besten Vorraussetzungen dafür geschaffen: Denn NRT scheut offensichtlich weder Kosten noch Mühen diese starke FLINTA-Punk Formation zu Promoten.
Punk, ehrlich, sozialkritisch und erwachsen – das ist Vier Meter Hustensaft! Die Band hat eine tolle Zukunft, liebe Punkrockfans, gebt sie ihr!
Mehr zu Vier Meter Hustensaft im Netz:
Mehr zu Vier Meter Hustensaft im Netz:
Vier Meter Hustensaft bei Facebook:
https://www.facebook.com/4MeterHustensaft
Vier Meter Hustensaft bei Instagram:
https://www.instagram.com/4meterhustensaft
Vier Meter Hustensaft bei Spotify: