Mit ihrer Debüt-EP „The Last Light“ melden sich Horizons Demise aus dem Südwesten Großbritanniens ebenso kraftvoll wie ambitioniert zurück. Seit dem offiziellen Bandstart im Jahr 2025 haben sie es geschafft, in Windeseile eine treue Anhängerschaft in der Metalcore-Szene zu gewinnen. Die vierzehnminütige Spielzeit ihrer ersten Veröffentlichung bündelt eine beeindruckende Spannung zwischen apokalyptischem Drama und persönlichem Aufbruch, die sowohl alte Genre-Fans als auch Neueinsteiger gleichermaßen in ihren Bann zieht.
In der folgenden Kritik beleuchten wir Konzept, Songwriting, Produktion und die einzelnen Stücke dieser bemerkenswerten EP und zeige, warum „The Last Light“ weit mehr ist als bloß ein weiterer Eintrag im Metalcore-Katalog.
Konzept und Atmosphäre
Bereits in der Biografie der Band wird klar, dass Horizons Demise mit „The Last Light“ ein übergreifendes Narrativ anpeilen: den Zusammenbruch der Menschheit und die anschließende Wiedergeburt. Diese Idee zieht sich wie ein roter Faden durch alle fünf Tracks. Die düstere Grundstimmung, die von schweren Riffs und maschinellen Drums getragen wird, reflektiert das Gefühl einer untergehenden Welt. Doch gleichzeitig lassen aufbauende Melodiebögen und Synthesizer-Flächen Hoffnung aufkeimen. Gerade der Spannungsbogen zwischen “Untergang” und “Neuanfang” verleiht der EP eine bemerkenswerte Tiefe, die über bloße Krachorgien hinausweist.

Metalcore in seiner energischsten und authentischsten Form
„New Beginnings“: Als Opener nimmt Horizons Demise kein Blatt vor den Mund. Mit wuchtigem Drumming und schleppendem Mid-Tempo-Groove startet der Song direkt in die Vollen. Das riffgetriebene Hauptthema wirkt eingängig, gleichzeitig aber roh und ungeschliffen – eine eindrucksvolle Ankündigung für das, was noch kommen soll. Im Refrain kontrastiert der aggressive Vers-Gesang mit klaren, beinahe hymnenhaften Clean-Vocals, die zum Mitsingen einladen und dem Song eine epische Weite verleihen. „Fortitude“:
Hier trifft komplexe Rhythmik auf packende Melodik. Technisch versierte Lead-Gitarren verweben sich mit stakkatoartigen Breaks, die den Song permanent vorantreiben. Textlich thematisiert der Track innere Stärke in existenziellen Krisenzeiten. Diese Botschaft wird durch das druckvolle Arrangement perfekt transportiert und macht „Fortitude“ zu einem Highlight für jede Live-Performance. „The Last Light“: Der titelgebende Track ist ein Feuerwerk aus brachialer Intensität und sphärischen Momenten. Nach einem furiosen Intro lässt die Band für kurze Zeit ruhige, orchestrale Synthesizerflächen aufleben, bevor wieder gnadenloser Core-Wahnsinn einsetzt. Gerade dieser Wechsel zwischen Ambient-Ästhetik und wuchtigen Gitarrengewittern macht den Track besonders spannend und zeigt den kompositorischen Ehrgeiz von Horizons Demise. Das Gitarrensolo gegen Ende setzt dem Ganzen die Krone auf. „Reborn“: Mit einem markanten Bass-Riff und treibender Gitarre vermittelt der vierte Song das Gefühl eines persönlichen Neuanfangs. Die Dynamik zwischen aggressivem Shout-Vers und himmlisch klarem Refraingesang symbolisiert den Kampf zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Der eingängige Chorus bleibt lange im Ohr und demonstriert erneut das Gespür der Band für hymnische Hooks. „Self Betrayer“: Den Abschluss bildet ein furioses Finale, in dem alle zuvor aufgebaute Spannung entladen wird. Das Tempo wird gegenüber den Vorgängern nochmals erhöht, die Riffs sind kompromisslos und hart, der Sänger wechselt zwischen tiefem Guttural und eindringlichem Klargesang. Textlich adressiert der Track Selbstzweifel und Verrat – passend zur übergeordneten Thematik von Untergang und Wiederaufbau.
Ein starker Sound mit satter Produktion
Soundtechnisch überzeugt „The Last Light“ durch eine druckvolle, moderne Produktion, die sowohl die brutalen Death-Metal-Anleihen als auch die Thrash-Vibes sauber herausarbeitet. Die Double-Bass-intensive Schlagzeugarbeit prescht unaufhaltsam nach vorne, während der Bass die tiefe, bedrohliche Basis legt. Die Gitarren klingen flexibel: mal schleppend groovend, mal messerscharf im Break-Down. Im Mix sind sowohl gutturale Growls als auch klare Clean-Vocals präsent, ohne dass eines der Elemente untergeht. Die Balance zwischen heftigen Core-Passagen und atmosphärischen Interludien zeigt, dass die Band ein feines Gespür für Dynamik besitzt. Insgesamt hinterlässt Horizons Demise den Eindruck, bereits nach wenigen Monaten Studioerfahrung auf Profi-Niveau zu sein.
Unsere Wertung:
9 von 10 Metalhands
Unser Fazit:
In „The Last Light“ liefern Horizons Demise eine beeindruckende Vorstellung ab: technisch versiert, dynamisch im Songwriting und mit einer thematischen Tiefe, die weit über reine Brutalität hinausreicht. Die Produktion ist glasklar, die Arrangements variantenreich und die Vocals überzeugend in beiden Welten. Zwar erfindet die Band das Metalcore-Rad nicht neu, doch sie setzt bestehende Elemente so kraftvoll und präzise ein, dass man gespannt ist, welchen Schritt sie als Nächstes wagen. Für Fans von energiegeladenem Metalcore mit orchestralen Einschüben ist „The Last Light“ definitiv ein Muss – und ein vielversprechender Start für Horizons Demise.
Horizons Demise im Netz:
Horizons Demise – Die offizielle Webseite:
https://www.horizonsdemise.com
Horizons Demise bei Facebook:
https://www.facebook.com/profile.php?id=61555737238503
Horizons Demise bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/artist/3MwGsfdLyaK1tLMdlD3YJ2