Das südbadische Independent-Label *NRT-Records* war schon immer für die Förderung von talentierten Newcomern bekannt und bewies bei der Öffentlichkeitsarbeit stets ein gutes Händchen.
Eine der neuesten Veröffentlichungen aus dem Hause des Labels sind die melodischen Alternative-Rocker von *Tomorrow’s Fate*, die mit *Appreciate The Time* ein durchaus beachtliches Debüt hinlegen und hierbei bestens für Fans von *Nickelback, Rise Against, *den *Foo Fighters* und Konsortien geeignet ist.
Die 2020 als *No Tomorrow*gegründete Band um Bassist und Sänger *Benjamin Künstner*, Gitarrist und Sänger *André Reiter*, Gitarrist *Manuel Rojak* und last, but not Least Drummer *Manuel „Stixx“ Wallis *liefert hier Rockmusik für die jüngere und auch ältere Generation, die nicht nur durch ihr homogenes Zusammenspiel- oder das vielseitige Songwriting überzeugt, sondern auch einen echten Suchtfaktor innehat.
Hört man den Anfang von *My Way* muss man in der Tat ein wenig an Guns N‘ Roses denken, bis die Band dann aber umschwenkt und mit einem unverbrauchten Rockcharakter aus den Boxen kommt. Musikalisch spielt die Band einen soliden Rocker, der hinsichtlich Tempo-, Takt und Rhythmuswechsel direkt beim Anhören überrascht und hierbei von einer Band eingespielt wird, die ihr Handwerk versteht.
Etwas irritiert ist man dann doch vom Text, der zu Beginn davon handelt, dass jemand die Erektion seines Lebens hat, aber dann doch eher tiefgründig ist.
Hierbei beschreiben *Tomorrow’s Fate* das Treffen eines Objekts der Begierde und lassen lobenswert außen vor, ob es sich dabei um eine männliche oder weibliche Person handelt, sodass sich hetero oder homosexuelle nicht ausgeschlossen fühlen und sich gleichermaßen diesen Song zu Gemüte führen können.
Doch wenn man sich das musikalische Material der Jungs hier anhört, wird man direkt überzeugt sein, dass sich diese junge-Band gesucht und glücklicherweise gefunden hat. Melodische Leads der Gitarre sind ebenso inklusive, wie das fantastische Songwriting und der fantastische Gesang. Teilweise musste ich beim Ende von *My Way* an die *Nirvana* Legende *Kurt Cobain*mit seiner Reibeisenstimme denken.
Was verdammt Irre im positiven Sinne ist, ist das *Tomorrow’s Fate* sich von Song zu Song zu steigern *Fly*ist aus Sicht eines Vogels gesungen und wird von Bass und Drumming sowie einer griffigen Gitarrenriffs getragen. *Tomorrow’s Fate* singen hier einen wunderschönen Rocksong, der noch sein Topping mit dem fantastisch melodischen Gitarrensolo erhält, welche das Ganze dann noch veredeln.
Dies wäre der erste Anspiel Tipps eines Songs, den man, hat man ihn einmal gehört, nicht mehr aus dem Kopf bekommt.
Bereits im Vorfeld als Single ausgekoppelt, gibt es dann als nächstes *Sweet Little Honey* auf die Ohren. Einen Song, der sich durch seine Eingängigkeit auszeichnet und davon handelt, so könnte man es umschreiben, dass nichts auf der Welt wichtiger ist, als der Partner.
Der Refrain ist erneut ein Fangnetz, der noch ordentlich nachwirkt, während der melodische Aspekt bei diesem Song stets mitschwingt. Auch wenn er nicht die beste Komposition dieser Formation ist, überzeugt der Song mit seiner Zugänglichkeit und kann durchaus punkten.
Das liebevolle Lied *Be Human* überzeugt durch seinen starken melodischen Aspekt. Im mittleren Tempo gehalten und in einem 4/4-Takt gehalten, rechnet man mit absoluter Negativität ab, wie Menschen einander kaputt machen, sei es nun aus gesellschaftlicher oder geopolitischer Sicht.
*Tomorrow’s Fate* liefern eingängiges und melodisches Material, welches eine wichtige Botschaft an die Menschen vermittelt. Zu aller Struktur und dem schönen Gesang von *Benjamin Künstner *legen *Tomorrow’s Fate* dann auch noch mit ihrem Handwerk und liefern melodischen Alternative Rock, bei dem die Kompositionen der Leadgitarre einfach nur fantastisch sind.
*Be Human* eine Hymne der Menschlichkeit, ist genau das, was wir heutzutage bitter nötig haben! Helden gibt es sonst in Comics, aber aus musikalischer Sicht sind sie auch zu finden: *Tomorrow’s Fate* die *Fantastic Four* der *Alternative Rock Szene*.
Auf dem nächsten Titel wird gerockt und zwar wie sau! *Don’t Forget To Rock* ist eine nette Nummer, die mitreißend daherkommt und die Energie auf das Publikum übergehen lässt. Auch der melodische Refrain ist hier das Stichwort, wenn er auch einer der schwächeren Songs auf dem *Appreciate The Time *Album ist.
Nichtsdestotrotz liefern die Herren *Rojak, Wallis, Künstner *und *Reiter* ein durchaus spritziges Stück Rock für zwischendurch. Dass *Tomorrow’s Fate *aber auch anders können, beweisen sie mit ihrem nächsten Song *My World*, bei welchem man sich echt fragt, wieso es dazu weder Single noch Videoauskopplung geht.
Eröffnend mit einer harmonischen Akustikgitarre und melodisch schönem Gesang, wandelt *My World* sich schlussendlich zu einem bruchfesten Alternative-Rocker, der in langsamer Geschwindigkeit im Refrain und im brachialen Sound aus den Boxen kommt. Im Verse zart und sanft und im Refrain ungestüm, lassen *Tomorrow’s Fate* auf impossante Art zwei Welten der Rockmusik aus zartem Indie Pop und hartem Alternative Rock aufeinandertreffen. Dieser harmonische Song wäre ein Anspieltipp und würde locker in jedem US-amerikanischen Teeniefilm als Soundtrack bestehen. Hallo – Tote Maden Lügen Nicht (Thirteen Reasons Why), hier wäre ein Soundtrack für euch!
Warum *Tomorrow’s Fate* vor fast zwei Jahren mit *Son Come Home* debütiert haben, geht ehrlich gesagt über den Verstand mancher. Haben Sie auf *Appreciate The Time* doch einige Knaller im Gepäck. Dies soll nicht heißen, dass dieser Song schlecht ist, aber er reicht im instrumentalen, musikalischen Sinne einfach nicht an die anderen Songs heran. Klar beweisen *Tomorrow’s Fate* auch hier wieder mit einem durchaus passablen Handwerk und auch songwriterisch wird hier die höchst philosophische Schiene gefahren, aber musikalisch haben *Tomorrow’s Fate* einiges zu bieten.
*Way Back Home* ist ein energischer Song, der sich durch diese Energie ebenfalls als starke Nummer behaupten kann. Hierbei geben sich *Tomorrow’s Fate* inhaltlich von einer philosophischen Sorte: ,,Nimm das Leben nicht zu ernst, du kommst hier doch ohnehin nicht lebendig raus.“ Irgendwann werden wir alle sterben und sollten unser Leben daher genießen. Erneut zeigen *Tomorrow’s Fate* ihre Fähigkeiten und liefern mit melodischen Gesängen einen großen Wiederkennungswert, bei dem sie einen ultimativen Ohrenfänger präsentieren, der energisch und melodisch aus den Boxen kommt. Hier solltet ihr unbedingt mal reinhören!
*Integrity* erinnert dann mit seiner Songstruktur ein wenig an die *White Stripes* und bezeichnet aus der Ich-Perspektive eine Story eines Mannes der für seine Taten einsteht und dies machen *Tomorrow’s Fate*erneut mit großem Können. Zwar sind die Riffs im Verse nicht immer das Non-Plus-Ultra, aber in der Gesamtheit mit dem tollen Gesang und der wahnsinns-Leadgitarre hat dieser Song mit seiner Zugänglichkeit echtes Potenzial und ist mehr als nur Füllmaterial.
Mit *Humming Birds* haben *Tomorrrow’s Fate* zweifelsohne einen Hit erschaffen, der teilweise wirklich dafür sorgen könnte, dass man Tränen vergießt. Nicht nur durch die schöne melodische Umsetzung, sondern auch durch den lyrischen Inhalt, einer Person welcher die Schönheit der Natur vermisst und an kalten Tagen den Sommer vermisst. Doch ist dies wirklich so plakativ? Nein, denn man könnte *Humming Birds* auch als mahnendes Beispiel nehmen, die Natur und die Artenvielfalt zu respektieren und zu schützen.
,,I miss the Birds and how they are humming“ lässt besonders an jüngst ausgestorbene Vogelarten wie beispielsweise den *Schuppenkehlmoho *(auch als *Kauai-Krausschwanz* oder *Kauaʻi ʻŌʻō *bekannt) denken, der 1987 endgültig ausgestorben ist und an dessen Aussterben der Mensch schuld ist. 1987 wurde das letzte Männchen zum letzten Mal gehört, wie es verzweifelt nach Artgenossen rief. So könnte man diesen Song ebenfalls interpretieren. Wir Menschen sollten die Natur schätzen, bevor es zu spät ist.
Vielleicht wird hier viel hereininterpretiert, aber was klar wie Vodka ist, ist das dieser Song ein hitverdächtiger Indie Pop Rock Song ist, der eine romantische Natur in sich birgt, tanzbar ist und im Verse sanft ist. Der schöne harmonische Gesang in der Hook und im Refrain geht hierbei unter die Haut und lässt euch den Atem stocken und die ergänzende Leadgitarre tut ihr übriges. Diesen Song sollte man am besten mit geschlossenen Augen hören!
Als Nächstes geht es dann mit dem Titelsong *Appreciate The Time *weiter einem Song, bei dem es darum geht, das Leben und die Zeit auf Erden zu schätzen und den Augenblick zu genießen, aus seinem Leben einfach das Beste zu machen. Mit einer Akustikgitarre, die sich mit einer verzerrten Stromgitarre vermählt wird und von progressiven Drums und einem groovenden Bass angetrieben wird, ist dieser Song musikalisch ausgefeilt und kann zur vorletzten Etappe mit Gefühl und musikalischer Wertschätzung punkten.
Zum krönenden Abschluss gibt es dann noch mit der Videoauskopplung *I Won’t Leave You Alone* einen richtigen Vollgas-Rocker, der eine moderne Heldengeschichte beschreibt, wie man auch bei dem Musikvideo unschwer erkennen kann. Zum Ende des *Appreciate The Time* Albums geben *Tomorrow’s Fate* nochmal alles und präsentieren einen Rocker, der in die Beine geht! Hier sollte man nicht nur auf die grundsolide Musik, sondern auch auf den Text achten.
Für ein Debütalbum haben *Tomorrow’s Fate *eine fantastische Platte abgelegt, die Liebhaber des Indie- und Alternative Rock unbedingt anhören sollten.
7 von 8 Metalhands
Weblinks:
Tomorrow’s Fate – Die offizielle Webseite:
Tomorrow’s Fate bei Facebook:
www.facebook.com/tomorrowsfate
Tomorrow’s Fate bei den Musikdiensten:
bfan.link/appreciate-the-time-1
Youtube-Playlist