Omittance – Narcissist (Audio) [ Doom Metal | Alternative Metal ]

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Narzissten sind ein Kapitel für sich: Sie verlangen Bewunderung, drehen Ursache und Wirkung um und schieben ihre eigenen Defizite dem Umfeld in die Schuhe. Genau diese Giftspur nimmt die kanadische Metal-Einheit Omittance in ihrer Single „Narcissist“ auf – allerdings nicht als moralischen Vortrag, sondern als körperlich spürbaren, riffgetriebenen Befreiungsschlag.

Hört hier rein

Der Text erzählt hörbar aus der Perspektive von jemandem, der diese manipulative Nummer durchschaut hat: Rückzug wird als Verrat gedeutet, Grenzen werden negiert, und am Ende präsentiert sich der eigentliche Täter als Opfer. Diese Verdrehung setzt Omittance musikalisch in ein drückendes, leicht industriell angehauchtes Klangbild, das zwar im Metal verwurzelt ist, aber immer wieder in Richtung Alternative, Nu Metal und moderner Hybrid-Sounds ausschert. Das ist definitv näher an Slipknot, Static-X und den düsteren Momenten von frühen Groove-Acts als an klassischem Prog-Pathos – und genau deshalb funktioniert es.

Groove aus der Dunkelkammer

Die Basis von „Narcissist“ bleibt bewusst simpel: ein schwerer, geradliniger Beat, ein satter Bass, der die Mitte füllt, und Gitarren, die mehr Druck als Virtuosität liefern sollen. Dieses „weniger ist mehr“-Prinzip erinnert an die frühen 2000er, wirkt hier aber nicht altbacken, weil die Produktion fett, breit und modern gefahren wird. Die Riffs sind doomig genug, um Bedrohung zu erzeugen, aber nu-metallisch genug phrasiert, um sofort mitzunicken. Kleine elektronische Einsprenkel und subtile FX-Sounds verraten, dass Omittance ihren eigenen Anspruch ernst nehmen, nicht an ein einziges Genre gekettet zu sein. Man hört: Die Band will nicht nur schwer klingen, sie will auch atmosphärisch dicht sein – und das gelingt ihr über weite Strecken spührbar.

Stimmen, die anklagen

Erst durch den Gesang bekommt „Narcissist“ seinen eigentlichen Stachel. Die tiefen, dunklen Passagen zeichnen die innere Leere der titelgebenden Figur, die aggressiveren Shouts schlagen dann wie ein Gegenangriff zurück. Stellenweise blitzen Assoziationen zu Slipknot-Chören oder Wayne Static auf, nur weniger hysterisch und mehr auf den Groove gesetzt. Gerade die Art, wie einzelne Worte fast rapnah akzentuiert werden, zeigt, dass Omittance aus ihrem „Metal-Rap-Electronic“-Selbstverständnis mehr macht als nur Namedropping. Dass die Lines klar zu verstehen bleiben, hilft dem Thema – man erkennt, worum es geht, und das macht den Song mehr zu einer Anklage als zu einem bloßen Wutausbruch. Selbst wenn man den Bandnamen mal eben als Omitance falsch hinschreibt, bleibt die Botschaft eindeutig.

Unsere Wertung:

8 von 10 Punkten

Unser Fazit:

Unterm Strich liefert Omittance mit „Narcissist“ eine kompakte, druckvolle und thematisch klare Single ab, die die Psychologie toxischer Persönlichkeiten glaubhaft in Musik gießt. Die Rhythmusgruppe schiebt, die Gitarren geben den dunklen Rahmen, die Vocals setzen die emotionale Attacke – und das alles ohne unnötige Spielereien. Für eine Band, die sich ausdrücklich nicht auf ein Genre festnageln lassen will, wirkt das erstaunlich geschlossen. Wer auf groovenden, modern produzierten Metal mit einer leichten Nu-Kante steht und sich nicht vor härteren, teils an Nu Metal angelehnten Vocals scheut, sollte Omittance auf dem Zettel behalten. Das ist kein Weltveränderer, aber ein sehr scharf gezeichneter Fingerzeig, wohin die Reise dieser Kanadier gehen kann.

Mehr zu Omittance im Netz:

Omittance bei Instagram:
https://www.instagram.com/omittanceca

Omittance – Narcissist bei den Musikdiensten:
https://artists.landr.com/057829814967

Omittance bei den Musikdiensten:
https://artists.landr.com/057829759541

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