Mexiko ist bekannt für seine Farben, seine Feste und seine Leidenschaft – doch wo dieses Land ebenfalls bekannt sein sollte, ist die Welt des extremen Metal. Denn hier erhebt sich mit Decrypter ein Quintett, das die Grenzen zwischen Death und Black Metal mit beeindruckender Intensität verwischt. Bestehend aus Azael Pérez „Rodsix“ (Gesang), Giovanny Arjona (Gitarre), Enrique Tejeda (Gitarre), Hugo Gutierrez (Bass) und last, but not Least Oscar Barrera (Schlagzeug), steht die Band für eine moderne Interpretation dunkler Extreme. Ihre Musik ist ein brodelnder Schmelztiegel aus Melodie, Aggression und kosmischer Atmosphäre – ein akustisches Abbild des Schreckens, der jenseits der Sterne lauert. Mit der Single „Ophyrion“ beweisen Decrypter, dass Mexiko nicht nur für seine Sonne brennt, sondern auch für die schwärzesten Klänge des Metal.
Zwischen Ritual und Raserei
„Ophyrion“ entfaltet sich wie ein musikalisches Ritual, das zwischen kontemplativer Schwere und ungebändigter Raserei pendelt. Schon der Beginn wirkt wie ein Beschwörungsakt: träge, düster, fast erdrückend. Doch dann brechen donnernde Drums und messerscharfe Gitarrenläufe hervor und verwandeln die ruhige Dunkelheit in einen Sturm aus Energie. Die Komposition folgt keinem klassischen Schema – stattdessen gleicht sie einer Reise durch wechselnde Dimensionen. Mal dominieren majestätisch langsame Riffs, mal überrollen gnadenlose Blastbeats alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Dieses Wechselspiel verleiht dem Song eine Spannung, die bis zum letzten Ton anhält. Decrypter verstehen es, Chaos zu strukturieren und Struktur in Chaos zu verwandeln – eine Kunst, die nur wenigen gelingt.
Die Stimme des Abgrunds
Azael Pérez „Rodsix“ verleiht „Ophyrion“ sein markantes vokales Gesicht. Sein Growling klingt nicht einfach wütend – es wirkt beschwörend, wie ein Ruf aus der Tiefe. Die gutturalen und kreischenden Passagen verschmelzen zu einer Stimme, die das gesamte Spektrum zwischen Raserei und Verzweiflung abbildet. Hinter ihm arbeitet das instrumentale Fundament mit gnadenloser Präzision. Die beiden Gitarristen Arjona und Tejeda bauen eine Klangarchitektur, die sich aus harmonischen Leitmotiven und eruptiven Ausbrüchen zusammensetzt. Dabei bleibt der Bass von Gutierrez stets präsent – dunkel, pulsierend, wie ein pochendes Herz im Schatten. Oscar Barrera an den Drums liefert den Motor dieser klanglichen Maschine: technisch brillant, aber nie steril, wuchtig und doch differenziert.
Die Ästhetik des Schreckens
„Ophyrion“ lebt von seiner Atmosphäre, die gleichermaßen episch wie beklemmend wirkt. Hier begegnet man keinem überproduzierten Sound, sondern einer rohen, ehrlichen Energie. Der Mix lässt jede Schicht des Arrangements atmen – genug Raum für die Gitarren, ohne die Vocals zu übertönen, genug Druck im Schlagzeug, um die Härte des Genres spürbar zu machen. Die Komposition scheint von kosmischen Horror-Erzählungen inspiriert, wie sie Lovecraft einst beschwor: gewaltige, unbegreifliche Mächte, die jenseits der menschlichen Vorstellungskraft existieren. Diese Stimmung durchzieht den Song und verleiht ihm eine erzählerische Dimension, die selten im modernen Death Metal zu finden ist.
Ein Vorzeichen für Größeres
Mit „Ophyrion“ kündigt das Quintett an, was Fans auf dem kommenden Album „Nechronicles“ erwartet – ein Werk, das die Verschmelzung von Härte, Technik und Atmosphäre auf ein neues Niveau heben dürfte. Die Single zeigt, wie sehr Decrypter ihr Handwerk beherrschen und gleichzeitig ihren eigenen Stil kultivieren. Es geht ihnen nicht darum, bloß schneller oder brutaler zu sein als andere, sondern darum, Extreme in erzählerische Form zu bringen. Die Band erschafft Musik, die sich wie ein finsteres Märchen entfaltet – rau, majestätisch und zugleich verstörend schön.
Unsere Wertung:
9 von 10 Metalhands
Unser Fazit:
„Ophyrion“ ist eine Offenbarung für Freunde des düsteren, intensiven Metal. Decrypter verbinden technische Finesse mit atmosphärischer Tiefe und erschaffen einen Sound, der gleichermaßen brutal wie durchdacht ist. Jede Note, jedes Schlagzeugpattern, jede Nuance der Vocals trägt zu einem Gesamtbild bei, das von Vision und Überzeugung zeugt. Mit dieser Single beweist das Quintett, dass Mexiko nicht nur Heimat großer Leidenschaft, sondern auch Geburtsstätte einer neuen Welle von Extreme-Metal-Kunst ist – wild, präzise und absolut kompromisslos.
Mehr zu Decrypter im Netz:
Decrypter bei Facebook:
https://www.facebook.com/decryptermx
Decrypter bei Instagram:
https://www.instagram.com/decryptermx
Decrypter Bei Spotify anhören:
https://spotify.link/aNUlW1KkuXb